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Für den perfekten Laufschuh setzt Adidas auf 3D-Druck

3D-Druck – Aktivitäten gibt es nicht nur bei Nike sondern auch bei Adidas.

Das Konzept Futurecraft 3D ist Teil der Futurecraft Serie und bezieht sich auf indivuelle 3D-gedruckte Laufschuh-Mittelsohlen.

Die Vision: Der Kunde soll im Adidas Store den Fuß kurz auf ein Laufband stellen, scannen lassen, und dann den für ihn optimierten 3D-gedruckten Laufschuh sofort mitnehmen und ausprobieren.

„Futurecraft 3D ist ein Prototyp. Wir haben eine neue Kombination aus Material und Prozess gefunden, die es uns erlaubt neue Wege zu gehen. Durch den Einsatz von 3D-Druck können wir neue erstklassige Laufschuhe herstellen und dabei die Performance-Daten des Läufers nutzen. Durch die besondere Kombination entstehen wirklich maßgeschneiderte Lauferlebnisse für jeden Athleten„, sagt Eric Liedtke, Mitglied des Vorstands der adidas Gruppe.  Mehr dazu hier

Um das Konzept Futurecraft 3D zu realisieren, arbeitet Adidas mit dem belgischen 3D-Dienstleister materialize zusammen.

Lesen Sie dazu auch unsere 2. These zur Frage „Warum sich der 3D-Druck durchsetzt“ hier.

https://youtu.be/3RucyZiPfjw
500.000 3D-Drucker sollen laut Gartner im Jahr 2016 ausgeliefert werden. Danach wird sich der Markt jährlich verdoppeln.

Als Gründe für dieses Wachstum habe ich folgende 7 Thesen aufgestellt:

  1. 3D-Druck ist eine disruptive Technologie.
    Sie verändert in hohem Tempo die Art und Weise wie, wo, und von wem Produkte entworfen, konstruiert und hergestellt werden und damit weltweit die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Verhältnisse.


  2. 3D-Druck bzw. die Additive Fertigung ist leistungsfähiger,
    schneller, einfacher, ökologischer, preisgünstiger, demokratischer und kundengerechter (individueller) und ermöglicht mehr Kreativität als die klassische Fertigung.


  3. Es entsteht ein globaler Markt für Produktionskapazitäten:
    Mikrofabriken, Makrofabriken und Home-Manufacturing

    (u.a. Shapeways, iMaterialize, 3D-Hubs) mit Millionen neuer Produzenten durch die Möglichkeit weltweit überall Produktionsstätten mit 3D-Druckern aufzubauen. Im Internet entwickeln sich Marktplätze, Ausschreibungsplattformen und Börsen für 3D-Produktionskapazitäten. Neben 3D-Druckern zu Hause (Personal Manufacturing), kleinen 3D-Druck-Fertigungsdienstleistern (Mikro-Fabriken) entstehen große Fabriken (Makro-Fabriken) mit Additiver Fertigung zunächst für einzelne Branchen (z.B. Nike). Für produzierende Unternehmen hat dies zwei direkte Auswirkungen:
    a. Die Frage der Fertigungstiefe (Make-or-Buy) stellt sich neu:
    – Soll ich subtraktive Fertigung durch additive Fertigung ersetzen?
    – Soll ich eigene 3D-Drucker einsetzen oder soll ich eine externe 3D-Fertigungsstätte in Anspruch nehmen?
    b. Unternehmen, die klassisch fertigen, geraten unter Druck durch Wettbewerber, die bereits auf die Additive Fertigung umgestellt haben und durch ganz neue Player (3D-Druck-Fabriken).


  4. In den Vordergrund rückt die Produktidee, das Design und der Bauplan,
    während die eigentliche Produktion zur selbstverständlichen, überall verfügbaren Ressource wird.
    Der Austausch dieser immateriellen Produkte funktioniert auf Service-Plattformen (z. B. Microsoft/netfabb, Materialize, PrintrOS, Staples, Thingiverse),  die global operieren.
    Anders ausgedrückt:
    – Lokalisierung der Produktion und gleichzeitig:
    – Globalisierung der Produkt- und Designkonzepte.


  5. Drei Antriebskräfte bestimmen das Tempo der Verbreitung:
    3D-Drucker werden immer
    – schneller ( z.B. Carbon3D, Carima C-Cat),
    – kostengünstiger (z.B. Liquid Christalformlabs, Sinterit, Sintratec) und
    – leistungsfähiger/vielseitiger (INDMATECAll-in-One-electonic-printer).


  6. Aus Rapid Prototyping wird „Blitz-Manufacturing“
    Produktideen können heute konstruiert werden und morgen in Serie gehen. „Heute“ und „morgen“ sind dabei keine Floskeln.
    Die Dienstleister für diesen Prozess gibt es schon:
    Bei i.materialize oder Shapeways können Baupläne für Produkte einfach hochgeladen und die Serienproduktion sofort angestoßen werden.


  7. Aus Massenproduktion wird Mass Customization
    Individuelle Produkte liegen bei den Verbrauchern im Trend. Moderne 3D-Drucker sind schnell und flexibel genug, Produkte in hoher Zahl und dennoch individuell zu fertigen (Kundenindividuelle Massenproduktion). Siehe: „Für den perfekten Laufschuh setzt Adidas auf 3D-Druck

Werner Koch, 3D-Druck Solingen