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INDMATEC MACHT PEEK-FILAMENT FÜR 3D-GEDRUCKTE MEDIZINPRODUKTE VERFÜGBAR

Bereits im vergangenen Jahr hat unser Netzwerkmitglied Indmatec auf der Solingen-Messe als Weltneuheit den Hochleistungskunststoff PEEK als Filament für 3D-Drucker gezeigt.

Indmatec hat soeben einen weiteren Meilenstein erreicht. Die Verwendbarkeit des PEEK-Filamentes für die Herstellung von Medizinprodukten bis zur Klasse IIa wurde jetzt mit einer erfolgreichen biologischen Qualifizierung nach EN ISO 10993-5/-4/-18 bestätigt.

Das ab Februar 2016 erhältliche “PEEKMedTec“ Filament ist einsetzbar für verschiedene medizinische, dentale und chirurgische Anwendungen. Zudem lässt sich das Filament im Prototyping für medizinische Produkte wie Prothesen verwenden. Dank der Kombination aus dem Hochleistungspolymer für medizinische Zwecke und der 3D-Druck-Methode „Fused Filament Fabrication“ (FFF) können geometrisch anspruchsvolle und aufwendige Objekte, wie Sekundärkronen, Gerüste, spezielle chirurgische Werkzeuge sowie Bauteile für Endoskope jetzt kostengünstig, schnell und unkompliziert hergestellt werden.

PEEK (Polyetheretherketon) selbst wird schon seit längerer Zeit im medizinischen sowie zahnmedizinischen Sektor verwendet. Gründe für die besondere Eignung sind sein geringes Gewicht und eine hohe Abriebfestigkeit. PEEK ist zudem „knochenverträglicher“ als herkömmliche Metallimplantate. Bei diagnostischen Untersuchungen wie Röntgen erweist es sich als wenig störend und muss in der Regel nicht umständlich entfernt werden. Die PEEK-Implantate werden derzeit noch mit traditionellen, kostenintensiven und zeitraubenden Fertigungsverfahren hergestellt.  Mit der anvisierten Zertifizierung des Materials als Medizinprodukt für den 3D-Druck können PEEK-Teile in naher Zukunft in jedem Krankenhaus und Dentallabor schnell und wirtschaftlich gefertigt werden – eine gute Nachricht für Patienten, Krankenkassen, Ärzte und das gesamte Gesundheitssystem.

Passend zum PEEK-Filament präsentierte Indmatec im August vergangenen Jahres bereits die 2. Generation seines speziell für Hochleistungspolymere entwickelten FFF 3D-Druckers, den „HPP 155“. Nach der Zulassung des PEEK Filaments wird Indmatec in Kürze auch den FFF 3D-Drucker HPP 155 in einer speziellen Variante für den medizinischen Gebrauch auf den Markt bringen.

„Neben PEEK im „technical grade“ kann der HPP 155 auch weitere Hochleistungsfilamente, die wir für die Industrie entwickeln, drucken. Dazu zählt unter anderem PVDF (Polyvinylidene Fluoride)“, berichtet Tony Tran-Mai, einer der Gründer und Geschäftsführer des Karlsruher Unternehmens, nicht ganz ohne Stolz, von den Alleinstellungsmerkmalen des neuen 3D-Druckers. „Denn PEEK als Filament für den 3D-Drucker eignet sich längst nicht nur für medizinische Aufgabenstellungen.“

Nachdem es Indmatec im vergangenen Jahr gelungen war, PEEK mit dem FFF Verfahren 3D-druckfähig zu machen, und den passenden FFF-3D-Drucker zu bauen, zeigen sich auch viele andere Industriebereiche hoch interessiert. Die Vorteile liegen auf der Hand: Das PEEK-Filament zeichnet sich nicht nur durch zahlreiche positive Eigenschaften wie hohe mechanische Steifigkeit und Abriebfestigkeit, sondern auch durch hohe chemische Beständigkeit aus. Ein besonderer Vorteil, der dieses Polymer gegenüber allen anderen FFF-Materialien so einzigartig und begehrenswert macht, ist seine Temperaturbeständigkeit. Sein Schmelzpunkt liegt bei 343°C. Aufgrund der metallähnlichen Eigenschaften und seiner Eignung für Bauteile in Leichtbauweise sind die PEEK-3D-Druck Lösungen von Indmatec optimal einsetzbar für industrielle Zwecke.

Über das Unternehmen Indmatec

Die Indmatec GmbH ist ein Start-Up aus Karlsruhe, das sich auf die Entwicklung von 3D-Druckern zur industriellen Verarbeitung von Hochleistungspolymeren mit dem Fused Filament Fabrication (FFF) Verfahren spezialisiert hat. Als erstem Unternehmen weltweit ist es Indmatec gelungen, das Hochleistungspolymer PEEK (Polyetheretherketon) für die FFF-Technologie druckbar zu machen. Neben der Herstellung und dem Vertrieb der Filamente sowie der selbstentwickelten Drucker betreibt das Unternehmen Materialforschung und gibt Kunden Trainings und Schulungen zum 3D-Druck mit Hochleistungskunststoffen.

Werner Koch, 3D-Druck Solingen